Gibt es so etwas wie norwegischen Cognac?
An besonderen Geschichten aus der Spirituosenwelt sind wir ja immer sehr interessiert und da es ja bekannt ist, wo die Heimat des Cognac liegt, ist es kein Wunder, dass uns die Geschichte des „Norwegischen Cognacs“ von BACHE GABRIELSEN besonders ins Auge gestochen ist.
WOHER KOMMT DER COGNAC?
Im MAISON BACHE GABRIELSEN in der Rue Louis Dominique in Cognac in der Charente wird seit über 100 Jahren bestes Eaux-de-vie hergestellt. Der Familienbetrieb ist derzeit in den innovativen Händen der 4. Generation, doch sehr spannend ist auch die erste, denn der Urgroßvater und Gründer des Cognac-Hauses kam nicht aus Frankreich, sondern aus Norwegen.
WOHER KAM DER GRÜNDER?

Der erst 22-jährige Thomas Bache-Gabrielsen aus Holmestrand, Sohn eines Spirituosenhändlers, reiste 1903 nach Abschluss der
Militärakademie zum Sammeln von Auslandserfahrung nach Frankreich und verliebte sich dort gleich doppelt. Einmal in den Cognac, der seine berufliche Leidenschaft und außerdem in Odette Villard, eine Weingut-Erbin, die seine Ehefrau werden sollte. Er beschloss sein Glück in Frankreich zu suchen und blieb dort um mit seinem Partner Petter Anton Rustad ein eigenes Maison de Cognac zu gründen.
EIN NEUES HEIM FÜR COGNAC
zwei Jahren Lehre in Cognac-Herstellung konnte er die Destillerie von Auguste Edmond Dupuy kaufen, eine eigene Marke gründen und auch seine Odette heiraten. Die Aussichten schienen gut, der Export seines „norwegischen Cognacs, hergestellt in France“ in sein ursprüngliches Heimatland, sowie nach Dänemark und die USA war ein Erfolg, doch da schlug 1916 das Schicksal in Form des Todes seines Partners und der norwegischen Prohibition zu. Plötzlich wurde sein Cognac ein unverkäufliches Produkt. Thomas zeigte jedoch erneut seine Fähigkeit, neue Wege zu gehen. Er schuf eine neue Cognac-Sorte, gab den Etiketten mit drei roten Kreuzen einen medizinischen Anstrich und verkaufte die Flaschen als Heilmittel an Apotheken. Den BACHE-GABRIELSEN-COGNAC gab es in Norwegen nun auf Rezept und traf auf begeisterte Heilungssuchende. Damit ließ sich diese Durststrecke gut überstehen und in Norwegen wurde die 3-Kreuze-Marke sehr bekannt.
LIEBLING DER NORWEGER
Nach der Prohibition entwickelte sich die Marke mit XO Cognacs sehr hochwertig und teuer. Um die Kosten zu senken und den Cognac für einen größeren Kundschaftskreis erschwinglich zu machen, wurden die Verkaufsverpackungen umgestaltet. Schlichte Eleganz zum den Cognac senkte die Kosten. Da war tatsächlich weniger mehr.
Im Jahr 2000 gelang dann ein wirklich spannender „Coup“. Ein LKW voller Tre-Kors-Cognac auf dem Weg nach Norwegen verschwand einfach von der Bildfläche. Zunächst ein großer Verlust. Doch in der Zeit danach, als der Cognac zu Schleuderpreisen auf dem Schwarzmarkt unter die Leute gebracht wurde, erhöhte sich seine Bekanntheit und Beliebtheit, so dass im Jahre 2002 der Bache Gabrielsen zur meistverkauften Spirituose Norwegens wurde.
LANGES LEBEN UND FREUDE AM COGNAC
2009 übernahm Urenkel Hervé Bache-Gabrielsen die Leitung des Maison und erweitert derzeit die Produktionsstätten. 17 feine Cognac Sorten von Standard- über Exklusiv bis Jahrgangsausgaben reifen in vorwiegend klassischen Fässern aus französischer Eiche heran. AMERICAN OAK in 6 zusätzlichen Monaten neuer amerikanischer Eiche, PRIVATE COGNAC CASK mit Begleitung des stolzen Fassbesitzers während der Reifung oder BIOLOGIC „5“, der Cognac mit dem ökologischen Fußabdruck gehen auf seine Innovationskraft zurück. Das Maison in Cognac offeriert auch ein Besucherzentrum mit Verkostung, Führung und Boutique. Beliefert wird außer Norwegen die EU, der komplette amerikanische Kontinent, Russland und Japan. Das MAISON BACHE-GABRIELSEN steht in voller Blüte und belegt den norwegischen Wahlspruch des Hauses: FORLENGER LIVET OG GLEDER.